Donnerstag, 1. September 2016

Rezension ~ The Club - Flirt ~

The Club - Flirt
Lauren Rowe
Piper Verlag 
Broschiert
12,99
400 Seiten



Klappentext
Jonas muss verrückt geworden sein. Immerhin hat er sich gerade bei einer sündhaft teuren Datingagentur angemeldet, obwohl es in Seattle mehr als genug Frauen gibt, die mit ihm zusammen sein wollen. Aber genau deshalb braucht er »The Club«: Er möchte nicht nur eine einzige Frau glücklich machen. Im Gegenteil. Er liebt die Abwechslung und genießt seine Freiheit. Zumindest bis er am nächsten Morgen seine E-Mails öffnet und eine private Nachricht der Mitarbeiterin entdeckt, die seine Anmeldeunterlagen ausgewertet hat. Sie möchte anonym bleiben, muss nach Jonas' Lobeshymnen auf sich selbst aber einfach etwas loswerden, das sein übergroßes Ego zutiefst erschüttern dürfte … Dann verrät sie ihm ihr intimstes Geheimnis, und er weiß sofort: Sie ist perfekt. Er muss sie finden. Sofort. Koste es, was es wolle.

Meine Meinung
Ok an der Stelle muss ich einmal sagen, dass ich dieses Genre eigentlich recht gern lese und geglaubt habe zu wissen, was mich erwartet.
Die Geschichte ist relativ simpel und im Klappentext schon ganz gut beschrieben. Nachdem Sarah, die Aufnahmeassistentin, Jonas eine saftige E-Mail auf seine Anmeldung im "The Club" schickt ist für ihn sofort klar, dass er sie unbedingt finden muss. Warum? Weil Sarah behauptet noch nie einen Orgasmus gehabt zu haben und Jonas, mit seinem Gotteskomplex bezüglich weiblicher Sexualität, so etwas nicht einfach so stehen lassen kann. Er setzt alles daran, um sie zu finden und ihr die größte vorstellbare Freude zukommen zu lassen. Ob sie sich darauf einlässt?
Also zu den Charakteren muss ich ja sagen, dass sie vom Prinzip nichts neues geboten haben. Beide halten sich für kaputt, gestört, verrückt, weil sie ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit hatten. Verglichen mit anderen Büchern ( z.B. Shades of Grey ) haben die beiden aber eigentlich keinen großen sozialen Knacks davongetragen, zumindest kamen sie mir beim Lesen nicht wirklich kaputt oder ähnliches vor. Es fühlte sich eher an, als wollten die Protagonisten einen bestimmten Stereotypen bedienen.
Außerdem geben beide vor, keine großartigen Beziehungsmenschen zu sein und fast so was wie eine Beziehungsallergie zu haben und als sie sich dann doch finden, explodieren die beiden ja praktisch in einem Kitsch, der selbst für mich, die ich von sowas doch etwas aushalte, doch einen großen Klecks zu viel war :D Unglaublich aber wahr!
Was mir an Jonas allerdings gut gefallen hat, ist, dass er ein großer Philosophiefan im Allgemein und Platonfan im Speziellen ist und sowas kenne ich bisher von solchen Buchtypen nicht, also war es mal was erfrischend Neues. 
Ich glaube das herausstechendste an diesem Buch ist, dass es vor Klischees nur so trieft, um nicht gar zu behaupten es fühlt sich an wie ein einziges riesiges Klischee!  Warum, kann ich euch gern erklären.
Wie gesagt, die Charaktere stecken sich freiwillig in eine Schublade und entpuppen sich dann als hoffnungslose kitschige Romantiker. Darüber hinaus wissen sie allerdings ganz genau, dass sie gerade ein Klischee bedienen, denn es wird oft im Buch von ihnen selbst gesagt. Daher hab ich mich mehr als einmal gefragt, ob die Geschichte dann einfach einen sarkastischen Unterton haben sollte oder ob es wirklich bis ins letzte Detail komplett ernst gemeint war von Rowe. Aber weiter im Text. 
Das gröööößte aller Klischees ist natürlich, dass er, absolut von sich selbst überzeugtes Arschloch ( Pardon für diese Wortwahl, aber ich wiederhole nur die Worte von Jonas selbst ), sich ja im "The Club" anmeldet, um Frauen nach Lust und Laune aufzureißen, mit ihnen zu schlafen und dann zur nächsten überzugehen. Auch ist dieses Verhalten für ihn ja nicht neu und besteht schon seit laanger Zeit. Eben ganz klassisch ein Arschloch. Doch nach nur einer einzigen E-Mail von einer Frau, die er noch nie gesehen hat, ist er absolut verändert! Auf einmal sieht er nur noch sie und will sie unbedingt kennen lernen. Ich meine, ernsthaft? Eine einzige E-Mail?! Da mussten Frauen in anderen Büchern weit mehr von sich geben, um zu ihrem Macker durchzudringen und Jonas schmeißt sich ihr praktisch wie von selbst vor die Füße. Und natüüürlich ist sie die Eine, die es schafft, ihn zu verändern, das Beste von ihm von innen nach außen zu kehren und ihn zu einem besseren Menschen zu machen. Warum? Weil sie so knallhart ehrlich ist und ihm immer wieder vor Augen führt, wie "verkorkst" er doch ist. Auch hier: im Ernst?! Hallohoo, er ist ein Mistkerl, der täglich, übertrieben gesagt, 30 Frauen ins Bett kriegt und da hat es bisher keine seiner Eroberungen geschafft, ihm die Meinung zu geigen als sie gemerkt hat, dass sie nicht die Eine ist, für die er sich verändern will? Ich glaube kaum!
Trotzdem ist es Sarah, die Jurastudentin, die smart genug für den Firmenchef ist. Ok nächstes Klischee: Natürlich ist er reich, sieht aus wie Adonis, ist ein Arsch aber tief in ihm drin ein richtiger Romantiker. Sicher doch.
Und bestimmt ist sie auch das Mauerblümchen, die mit ihrer super heißen besten Freundin um Aufmerksamkeit konkurriert und eigentlich ja total brav ist. Sicherlich. Und ganz bestimmt findet Adonis himself gerade das jurastudierende Mäuschen absolut heißt und lässt für sie alle anderen stehen. Hmmm sicher. Ihr merkt es richtig?
Und wie man das natürlich erwartet, vor allem auch weil die Reihe aus 4 Büchern besteht, geht diese Geschichte über einen One-Night-Stand hinaus. Sonst wären all die Klischees ja nicht ausreichend genug bedient.
Also wie gesagt, war das wohl eine Parodie an dieses Genre oder absolut ernst gemeint? 

Mein Fazit
Nachdem ich mich jetzt also hier so herrlich über Klischees und so ausgelassen habe, denkt ihr euch sicherlich: Boah ne, das Buch geht gar nicht!
Aber, und ja es gibt tatsächlich ein aber, so mies war es dann auch wieder nicht. Ich habe mich bestens amüsiert, auch wenn es an einigen Stellen echt verboten war. Besonders der humorvolle Schreibstil Rowes hat mich herrlich oft zum Lachen gebracht, daran scheitert es also absolut nicht!
Man darf diese Story nur nicht von einer ernsten, feministischen oder gar emanzipatorischen Seite angehen. Hier heißt es: klar abgrenzen!
Vielleicht setzt man sich mit einer Strichliste hin und zählt die Klischees mit, lacht einfach herzhaft und sieht es als genau das was es ist: eine erfunden Geschichte. Bloß nicht zu viel hineininterpretieren, davon qualmt nur der Kopf und man kriegt Falten an den falschen Stellen :D
Und daher gibts für den Unterhaltungsfaktor:


3/5

2 Kommentare:

  1. Das Buch habe ich auf jeden Fall auch noch auf meiner Wunschliste, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich in letzter Zeit so viele Bücher gekauft habe, dass ich jetzt erst einmal auch alle lesen muss. Ich kaufe mir auch nicht gerade immer die neusten Bücher und hänge ehrlich gesagt immer etwas hinterher :D

    Liebe Grüße
    Sophia von www.sophiaskleinewelt04.blogspot.de

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    1. Hey Sophia :)

      Ja das geht mir auch so :D Ich kaufe einfach viel zu gerne Bücher! >.< Und ich hänge auch hinterher :D

      LG
      Kathi :)

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