Sonntag, 13. März 2016

Rezension ~ Rette mich vor dir ~

Rette mich vor dir
Tahereh Mafi 
Goldmann Verlag
Taschenbuch
9,99
432 Seiten






Klappentext
Juliette ist die Flucht gelungen. Sie und Adam sind den Fängen des grausamen Regimes entkommen und haben Zuflucht gefunden im Omega Point, dem Stützpunkt der Rebellen. Hier gibt es andere wie sie mit übernatürlichen Kräften, und zum ersten Mal fühlt Juliette sich nicht mehr als ausgestoßene. Doch der Fluch ihrer tödlichen Berührung verfolgt sie auch hier – zumal Adam nicht länger völlig immun dagegen ist. Während ihre Liebe zueinander immer unmöglicher scheint, rückt der Krieg mit dem Reestablishment unaufhaltsam näher. Und mit ihm das Wiedersehen mit dem dunklen und geheimnisvollen Warner, hinter dessen scheinbar gefühlloser Fassade sich so viel mehr verbirgt, als es den Anschein hat ...

Meine Meinung
Nach einem mehr als gelungenen und fesselnden Auftakt war es natürlich logisch, sofort mit Band 2 dieser Trilogie weiterzumachen und zu sehen wo ich denn wohl landen werde.
Dieses Buch bot eine neue Kulisse, neue Gesichter und eine neue Dynamik, jedoch fühlte ich mich im Endeffekt ein wenig so wie auf einem Laufband: ich laufe und laufe und laufe und trete trotzdem auf der Stelle..
Erstmal was zu Handlung. Juliette und Adam befinden sich nun dank Kenji in Omega Point, dem Unterschlupf der Rebellen, die das Reestablishment stürzen wollen. Gemeinsam mit Castle, dem Anführer der Gruppierung, schmieden sie Pläne, wie sie Warner seine Macht nehmen und damit der Regierung, die nur leere Versprechungen und mehr Leid eingebracht als beseitigt hatte, ein Ende setzen können. Als bei einer Mission einige der Rebellen gefangen genommen und Juliette zu einem Treffen mit dem Regierungsoberhaupt gerufen wird, zögert diese nicht lang und begibt sich mit Adam und Kenji auf ziemlich riskantes Terrain. Dabei nehmen sie nicht nur Warner als Geisel, sondern erfahren auch noch einige Dinge, die ihrer ganzen Situation eine überraschende Richtung geben.
Während im ersten Teil angedeutet wurde, wie glücklich Juliette über den Tapetenwechsel ist und wie wohl sie sich inmitten von Gleichgesinnten fühlte, werden in diesem Teil ganz andere Töne angeschlagen. Sie ist verzweifelt, weil sie ihre Fähigkeiten nicht unter Kontrolle bekommt, Adam kaum noch sieht und sich, trotz vieler Rebellen mit ähnlichen Kräften wie ihren, wie ein Außenseiter fühlt. 
Adam verhält sich unerträglich geheimnisvoll und stachelt damit Juliettes Unsicherheit nur noch weiter an. Als sich rausstellt, dass er nicht immun ist gegen ihre Berührung sondern diese nur durch großen Kraftaufwand einige Zeit lang verdrängen kann, bricht Juliettes neugewonnene Hoffnung in sich zusammen und sie zieht sich von ihm zurück. Was viele hitzige Streitereien und hochkochende Gefühle nach sich zieht von denen ich manchmal, glaube ich, genauso genervt war wie ganz Omega Point :D
Und während sich meine Symphatie immer weiter von Adam weggebewegte, so steuerte sie immer mehr in Warners Richtung. Über den ich viele neue, erstaunliche und auch pulserhöhende Erkenntnisse erlangte. Genau wie Juliette fragte ich mich, ob Warner wirklich der ist, den er vorzugeben scheint und ob der erste Eindruck bei ihm nicht wirklich ein wenig irreführend war.
Mit Kenji, der im ersten Teil noch keinen allzu großen Raum einnahm, gewann ich einen neuen Lieblingscharakter! Selbstbewusst und immer einen lustigen Spruch auf den Lippen brachte er mich derart oft zum Lachen, dass ich glaube meine Familie hält mich für ein wenig verrückt ;D Und so wurde er nicht nur zu Juliettes, sondern auch zu meinem besten Freund.
Auch in diesem Teil bleibt Mafi und ihrem sprachlichen Talent treu. Mir wurden weiterhin wundervolle Metaphern geboten und Einblicke in Juliettes Gedankenwelt ermöglicht, die sich merklich weiterentwickelt hat. Alles allein daran zu erkennen, wie Mafi ihren Satzbau gestaltet, ihre Worte wählt und wie sie die Sprache dynamisch werden lässt. Auch die durchgestrichenen Sätze, die Juliettes verborgene Gedanken veranschaulichen, werden weniger und zeigen damit, wie Juliette reifer wird und sich nicht mehr für ihre Gedanken und wünsche schämt.
Was man mit einigen Worten nicht alles erreichen kan...

Mein Fazit
Trotz vieler neuer und spannender Erkenntnisse hätte die Dynamik dieses Teils etwas stärker sein können, Pläne wurden geschmiedet aber zu selten ausgeführt. Ich denke in diesem Teil waren die Charaktere und ihre Beziehung zueinander mein Highlight und ich hoffe wirklich sehr, dass dies im finalen Band nicht nachlässt.
Zwar ist Teil zwei nicht absolut gleichgut wie der erste, aber auf jeden Fall nicht weniger lesenswert, vor allem da hier die Beziehung der Charaktere eine größere Rolle spielt.
Also auf jeden Fall dranbleiben! ;)
 

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